Cannabis

Substanz

 

 

Substanz

Pflanzliche Cannabisprodukte enthalten zwei Hauptwirkstoffe, Tetrahydrocannabibol (THC) und Cannabidiol (CBD). Beide Substanzen werden aus der Hanfpflanze (Cannabis sativa) gewonnen. Die höchsten Konzentrationen finden sich in den unbefruchteten weiblichen Blüten. Insgesamt enthält C. sativa mindestens 113 Phytocannabinoide.  Synthetische Cannabinoide (Cannabinoidrezeptor-Agonisten) ähneln in ihrer Wirkungsweise dem THC und binden in ähnlicher Weise an die Cannabinoidrezeptoren im Gehirn und anderen Organen. Viele dieser Substanzen sind strukturell nicht mit den klassischen Cannabinoiden verwandt und bilden eine vielfältige Gruppe.

Cannabisprodukte 

Marihuana (Cannabisblüten): die getrockneten, unbefruchteten weiblichen Blüten werden geraucht oder verdampft.
Cannabisextrakte (Haschischöl, dab): Das aus der Pflanze gewonnene Öl wird verdampft und inhaliert, geraucht oder zur Zubereitung von THC-haltigen Speisen und Getränken verwendet. 
Haschisch: Haschisch besteht aus dem gepressten Harz der Cannabispflanze und wird geraucht oder zur Zubereitung von Speisen und Getränken verwendet. 
Kief (Keef, Skuff) besteht aus den Pflanzenhaaren der Cannabispflanze und ist eine pulverförmige Substanz, die geraucht oder den Blüten beigemischt wird.

Arten des Cannabiskonsums

Cannabinoide können dem Körper entweder über die Lunge oder über den Magen-Darm-Trakt zugeführt werden. Dazu müssen die Cannabinoide verdampft oder verbrannt werden, sie können aber auch Getränken oder Backwaren zugesetzt werden.

Wirkweise

Cannabinoide binden an die Cannabisrezeptoren des körpereigenen Endocannabinoidsystems. Das Endocannabinoidsystem spielt im Körper eine wichtige Rolle: Der Cannabinoidrezeptor 1 findet sich vor allem in Nervenzellen, insbesondere im Kleinhirn, in den Basalganglien und im Hippocampus, der Cannabinoidrezeptor 2 vor allem auf Zellen des Immunsystems sowie auf Knochenzellen. Unser Endocannabinoidsystem reguliert wichtige Prozesse im Körper wie Appetit, Schmerzempfinden, Schlafverhalten, Stressreaktionen, Gedächtnis, aber auch Körpertemperatur, Blutdruck und die Steuerung der Muskulatur und des Bewegungsapparates. Da die in Cannabis enthaltenen Cannabinoide an die gleichen Rezeptoren binden, beeinflussen sie sehr viele verschiedene Systeme im Körper und können daher unterschiedliche und schwer abschätzbare Wirkungen haben.

Medizinische Verwendung von Cannabinoiden

Es gibt verschiedene Indikationen für die medizinische Verwendung von Cannabinoiden: Cannabis-basierte Medikamente werden z.B. erfolgreich zur Behandlung von chronischen Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen bei Zytostatika, zur Linderung von Spastik bei Multipler Sklerose oder Querschnittslähmung und zur Linderung von Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust bei HIV/AIDS oder Tumorerkrankungen eingesetzt.

Risiken bei nicht medizinischem Gebrauch

Der Konsum von Cannabis kann zu Einschränkungen des abstrakten Denkens, der Aufmerksamkeit und Merkfähigkeit sowie verschiedener psychomotorischer Funktionen führen. Nach einmonatiger Abstinenz sind diese unerwünschten Wirkungen bei Erwachsenen in der Regel nicht mehr nachweisbar, bei frühem Beginn des Cannabiskonsums, also bei Jugendlichen, können die kognitiven Einschränkungen aber auch nach vierwöchiger Abstinenz noch vorhanden sein. Anhaltende Defizite zeigen sich hier vor allem in den Bereichen Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Planungsfähigkeit. Beim frühen Konsum insbesondere durch Kinder und Jugendliche besteht zudem die Gefahr der Absenkung des IntelligenzquotientenCannabisabhängigkeit bei regelmäßigem Konsum ist deutlich assoziiert mit bipolaren, insbesondere manischen Störungen sowie gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch Alkohol- und anderen Substanzkonsum. Außerdem kann ein früher, regelmäßiger und hochdosierter Cannabiskonsum zu Entwicklung von Psychosen, bis hin zu Halluzinationen und Verfolgungswahn führen. 

Woran kann ich erkennen, dass jemand konsumiert

•    Verminderte Konzentrationsfähigkeit, Leistungsabfall, Gedächtnisstörungen
•    Aktivitäts- und Antriebsverlust
•    Stimmungsschwankungen (Wechsel zwischen Apathie und Reizbarkeit)
•    Missstimmungen wie Depression , Angst
•    Benommenheit, verlangsamte Reaktionen
•    Persönlichkeitsveränderungen: auffällige Gesprächigkeit oder Schweigsamkeit, übertriebene Albernheit, Kichern, Ideenflüchtigkeit
•    Trockener Mund, gerötete Augen
•    Gesteigerter Appetit
•    Klassischer süßlicher Cannabis Geruch z.B. in Räumen, der Kleidung oder in Haaren

Cannabisintoxikation, Beginner Syndrom oder "Green Out"

Beim Erstkonsum oder einem zu hohen Konsum von Cannabinoiden kann es zum sogenannten Cannabisintoxikation (Beginner Syndrom, „Green Out“) kommen. Symptome dieser schweren akuten unerwünschten Wirkung von Cannabinoiden sind: 
•    Desorientierung, verändertes Zeiterleben
•    Denk-, Konzentrations- und Wahrnehmungsstörungen
•    verändertes Erleben der eigenen Person
•    Verlangsamung der Bewegungen
•    Schwindel, Halluzinationen, Angst, Panik, Paranoia
•    Erhöhte Herzfrequenz
•    Schüttelfrost
•    Übelkeit und Erbrechen
Die Symptome einer akuten Cannabisintoxikation halten etwa drei bis sechs Stunden an. Eine Therapie ist nur symptomatisch möglich, d.h. es kann versucht werden, einzelne Symptome zu lindern.

Möglichkeiten des Nachweises

Cannabinoide können in verschiedenen Materialien nachgewiesen werden, möglich sind Blut, Urin, Speichel und Haare. Die Nachweisbarkeit variiert auch in Abhängigkeit vom Konsumverhalten. Die Nachweisbarkeitszeiten liegen für Blut bei einmaligem Konsum zwischen 6-24h, für Urin bei 2-3 Tagen. Da die in Cannabis enthaltenen Substanzen in den Haaren eingelagert werden, kann der Cannabiskonsum in Abhängigkeit von der Haarlänge in den Haaren nachgewiesen werden. Haare wachsen durchschnittlich 1 cm pro Monat, d.h. bei einer Haarlänge von z.B. 6 cm kann ein Cannabiskonsum innerhalb der letzten ca. 10 Monate nachgewiesen werden. Haare eignen sich daher hervorragend zur Kontrolle der Cannabisabstinenz.

Kifft mein Kind?

Mit der beschlossenen Teillegalisierung von Cannabis für Volljährige besteht die Gefahr, dass Cannabis auch für Kinder und Jugendliche zur Normalität wird. Gerade bei Kindern und Jugendlichen besteht jedoch die Gefahr, dass der Cannabiskonsum zu bleibenden Schäden führt. So ist bei jungen Menschen die Entwicklung des Gehirns noch nicht abgeschlossen und eine regelmäßige Exposition gegenüber Cannabinoiden kann Reifungsprozesse und damit die Persönlichkeitsentwicklung stören. Wenn Eltern Hinweise finden, dass ihr Kind Cannabis konsumiert, sind sie oft unsicher und fragen sich, wie sie damit umgehen sollen und ob sie ihr Kind zu Unrecht verdächtigen. Eine Laboruntersuchung auf Cannabinoide kann hier Abhilfe schaffen. Dabei werden die in Cannabis enthaltenen Substanzen in Urin, Blut, Speichel oder Haaren bestimmt. Haare ermöglichen nicht nur den Nachweis eines einmaligen Konsums, sondern geben den Eltern auch die Sicherheit, dass sich ihr Kind an die vereinbarten Regeln gehalten hat und kein Cannabis mehr konsumiert. Eine Laboruntersuchung kann einen Zeitraum abdecken, der von der Länge der analysierten Haare abhängt. Wenn Sie z.B. wissen wollen, ob sich Ihr Kind in den letzten 6 Monaten an die vereinbarte Regel, kein Cannabis zu konsumieren, gehalten hat, reicht eine Haarlänge von 6 cm aus. Eine solche Analyse gibt nicht nur den Eltern Sicherheit über das Konsumverhalten ihrer Kinder, sondern schützt auch die Kinder vor ungerechtfertigtem Misstrauen der Eltern. Sie trägt zu einer Entspannung im Verhältnis zwischen Eltern und Kindern bei, so dass neues Vertrauen wachsen kann.

Möglichkeiten bei positivem Nachweis

•    Suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Kind. 
•    Holen Sie sich professionelle Hilfe, z.B. bei Suchtberatungsstellen in Ihrer Nähe. Suchtberatungsstellen gibt es in kommunaler, kirchlicher oder freier Trägerschaft. 
•    Suchen Sie bei schulischen Schwierigkeiten das Gespräch mit Lehrern und Schulsozialarbeitern.
•    Bei gesundheitlichen Problemen, die auf den Cannabiskonsum zurückgeführt werden können, suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Kinder- und Jugendarzt oder Hausarzt.

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