Hypophysenvorderlappen

Thyreoliberin-Test (TRH-Test, Thyreotropin Releasing Hormone-Test)

Prinzip des Tests

Thyreoliberin induziert im Hypophysenvorderlappen die Sekretion des Thyreotropins (TSH). Besteht eine Insuffizienz des Hypophysenvorderlappens, so bleibt die Stimulation aus und daher auch der Anstieg des Thyreotropins im Serum/Plasma.

Indikation

  • Prüfung der thyreotropen Partialfunktion des Hypophysenvorderlappens
  • Differentialdiagnose zwischen sekundärer und tertiärer Hypothyreose (hypophysär oder hypothalamisch)
  • Differentialdiagnose zwischen Schilddrüsenhormonresistenz und Thyreotropin (TSH) sezernierenden Tumor (TSHom)

Kontraindikationen

Epilepsie, Asthma bronchiale, koronare Herzerkrankung. Bei Hypophysenmakroadenomen ist eine strenge Indikationsstellung erforderlich, da in solchen Fällen Hypophysenapoplexe beobachtet wurden.

Durchführung

Der Test wird am liegenden Patienten durchgeführt. Bei der Differentialdiagnose zwischen sekundärer und tertiärer Hypothyreose ist aufgrund des verzögerten Thyreotropinanstieges ein erweiterter Test mit Blutabnahmen nach 60, 90 und 120 min notwendig.

Zeit

Gabe von

Blutentnahme

 

 

Analyt

Material

0 min

 

Thyreotropin

Serum/Plasma

 

200 µg Thyreoliberin intravenös bei Erwachsenen

100 µg/m² Körperoberfläche bzw. 7 µg/kg Körpergewicht bei Kindern

 

 

30 min

 

Thyreotropin

Serum/Plasma

Der Thyreotropinanstieg sollte mindestens 2,5 mIU/L betragen.

  • Anstieg < 2,5 mIU/L: sekundäre Hypothyreose, subklinische Hyperthyreose
  • Anstieg zwischen 2,5 mIU/L und 25 mIU/L: Euthyreose
  • Anstieg > 25 mIU/L: Schilddrüsenhormonresistenz mit erhöhter Stimulierbarkeit

Nebenwirkungen

Übelkeit, Flush und Harndrang sind relativ häufige Nebenwirkungen. Bei Kindern mit Epilepsie oder Asthma bronchiale können Krampf- und Asthmaanfall ausgelöst werden.

Fehlerquellen

Pharmaka wie Amiodaron, Dopamin, Dopaminagonisten und Steroide gehen mit einer verminderten basalen Thyreotropinkonzentration einher. Eine Lithiumtherapie zeigt einen thyreostatischen Effekt und ruft daher eine erhöhte Thyreotropinkonzentration hervor. Heparin kann die Thyreotropinkonzentration vermindern. Ihre Verabreichung sollte ausgeschlossen werden.

Im ersten Drittel einer Schwangerschaft kann Thyreotropin im Serum/Plasma vermindert nachweisbar sein, da die a-Kette des Choriongonadotropins am TSH-Rezeptor bindet und somit eine erhöhte periphere Schild­drüsenhormonkonzentration induziert, die via Rückkopplung die Thyreotropinsekretion supprimiert.

Literatur

Lehnert, H.: Rationelle Diagnostik und Therapie in Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel. Thieme 3. Auflage 2010: 492 - 493
Thomas, L.: Labor und Diagnose. TH-Books-Verlagsgesellschaft. 6. Auflage 2005: 1384 - 1389
Schäffler, A. et al.: Funktionsdiagnostik in Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel. Springer 1. Auflage 2009: 120 – 121

Gonadotropin-Test für Männer (Gn-RH-Test, LH-RH-Test, Gonadotropin Releasing Hormone-Test)

Prinzip des Tests

Gonadoliberin (Gn-RH), ein Hypothalamushormon), induziert die Freisetzung von Lutropin (LH) und Follitropin (FSH) aus dem Hypophysenvorderlappen. Ein Ausbleiben des Konzentrationsanstiegs für Lutropin und Follitropin zeigt eine (zumindest) partielle Hypophyseninsuffizienz. Weiterhin spiegelt der Anstieg der Gonadotropine den pubertären Reifungsgrad der Hormonachse Hypothalamus-Hypophyse-Gonaden wider.

Indikation

  • Verdacht auf primären, sekundären oder tertiären Hypogonadismus
  • Differentialdiagnose zwischen niedrig normalen und pathologisch erniedrigten Gonadotropinkon­zentrationen
  • Differentialdiagnose zwischen hypothalamischen oder hypophysären (hypogonadotropen) Hypogonadismus
  • Verdacht auf Pubertas praecox; Differenzierung zwischen Pubertas praecox vera, Pseudopubertas praecox und prämaturer Pubarche
  • Feststellung des pubertären Reifungsgrads der Hypothalamus-Hypophyse-Gonaden-Achse

Kontraindikationen

Keine.

Durchführung

Der Test wird am liegenden Patienten durchgeführt. Bei Verdacht auf eine hypothalamische Störung wird ein erweiterter Test mit Blutabnahmen nach 60, 90 und 120 min notwendig.

Zeit

Gabe von

Blutentnahme

 

 

Analyt

Material

0 min

 

Lutropin, Follitropin
Testosteron

Serum/Plasma

 

100 µg Gonadoliberin (Gn-RH) intravenös bei Erwachsenen

60 µg/m² Körperoberfläche, maximal 100 µg bei Kindern

 

 

30 min

 

Lutropin, Follitropin
Testosteron

Serum/Plasma

Bewertung

Der Lutropinanstieg sollte mindestens um den Faktor 1,5 bis 2 erfolgen, beim Follitropin muss kein deutlicher Anstieg nachweisbar sein.

  • Lutropin, Referenzbereich für Männer: 1,7 – 8,6 IU/L
  • Lutropin, Referenzbereich für männliche Kinder:

> 1 - 12 Monate:  < 0,1 – 0, 4 IU/L
1 - 5 Jahre: < 0,1 – 1,3 IU/L
6 - 10 Jahre: < 0,1 – 1,4 IU/L
11 - 13 Jahre: 0,1 – 7,8 IU/L
14 - 17 Jahre: 1,3 – 9,8 IU/L

  • Follitropin, Referenzbereich für Männer: 1,5 – 12,4 IU/L
  • Follitropin, Referenzbereich für männliche Kinder:

2 - 11 Monate: 0,19 - 11,3 U/L
1 - 2 Jahre: 0,2 - 1,8 U/L
2 - 5 Jahre: 0,2 - 1,4 U/L
6 - 10 Jahre: 0,3 - 4,6 U/L

Nebenwirkungen

Keine.

Fehlerquellen

Testosteronpräparate müssen ausreichend früh abgesetzt werden, bei Depotpräparaten mindestens 4 bis 6 Wochen vorher, da es sonst zu falsch hohen Testosteronwerten kommt. Die Gonadotropinkonzentrationen sind abhängig von Stress, Krankheit, Alter, Tageszeit und Pharmakagabe. Diese Einflußmöglichkeiten sind zu berücksichtigen. Auf alters- und pubertätsabhängige Referenzbereiche ist zu achten.

Gonadotropin-Test für Frauen (Gn-RH-Test, LH-RH-Test, Gonadotropin Releasing Hormone-Test)

Prinzip des Tests

Gonadoliberin (Gn-RH), ein Hypothalamushormon), induziert die Freisetzung von Lutropin (LH) und Follitropin (FSH) aus dem Hypophysenvorderlappen. Ein Ausbleiben des Konzentrationsanstiegs für Lutropin und Folli­tropin zeigt eine (zumindest) partielle Hypophyseninsuffizienz. Weiterhin spiegelt der Anstieg der Gonado­tropine den pubertären Reifungsgrad der Hormonachse Hypothalamus-Hypophyse-Gonaden wider.

Indikation

  • Verdacht auf primären, sekundären oder tertiären Hypogonadismus
  • Differentialdiagnose zwischen niedrig normalen und pathologisch erniedrigten Gonadotropinkon­zentrationen
  • Differentialdiagnose zwischen hypothalamischen oder hypophysären (hypogonadotropen) Hypogonadismus
  • Verdacht auf Pubertas praecox; Differenzierung zwischen Pubertas praecox vera, Pseudopubertas praecox und prämaturer Pubarche
  • Feststellung des pubertären Reifungsgrads der Hypothalamus-Hypophyse-Gonaden-Achse
  • Verzögerung oder Ausbleiben der Pubertät

Kontraindikationen

Schwangerschaft, Hypophysenadenom.

Durchführung

Optimaler Testzeitpunkt: 3. bis 5. Zyklustag. Bei Verdacht auf eine hypothalamische Störung wird ein erweiterter Test mit Blutabnahmen nach 60, 90 und 120 min notwendig.

Zeit

Gabe von

Blutentnahme

 

 

Analyt

Material

0 min

 

Lutropin, Follitropin

Serum/Plasma

 

100 µg Gonadoliberin (Gn-RH) intravenös bei Erwachsenen

60 µg/m² Körperoberfläche, maximal 100 µg bei Kindern

 

 

30 min

 

Lutropin, Follitropin

Serum/Plasma

Bewertung

Referenzbereiche für Frauen:

Follikelphase: 2,4 – 12,6 IU/L
Ovulationsphase: 14,0 – 95,6 IU/L
Lutealphase: 1,0 – 11,4 IU/L
Postmenopause: 7,7 – 58,5 IU/L

Lutropin, Referenzbereich für weibliche Kinder:

> 1 - 12 Monate:  < 0,1 – 0, 4 IU/L
1 - 5 Jahre: < 0,1 – 0,5 IU/L
6 - 10 Jahre: < 0,1 – 3,1 IU/L
11 - 13 Jahre: < 0,1 – 11,9 IU/L
14 - 17 Jahre: 0,5 – 41,7 IU/L

Test negativ: Lutropinanstieg < 20 IU/L
Test eingeschränkt: Lutropinanstieg > 20 IU/L, absolute Lutropinkonzentration aber < 40 IU/L
Test unauffällig: 20 IU/L, absolute Lutropinkonzentration aber > 40 IU/L

Nebenwirkungen

Extrem selten anaphylaktische Reaktionen.

Fehlerquellen

Hormonpräparate müssen ausreichend früh abgesetzt werden (1 regulärer Zyklus).

Literatur

Lehnert, H.: Rationelle Diagnostik und Therapie in Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel. Thieme 3. Auflage 2010: 504 - 506
Schäffler, A. et al.: Funktionsdiagnostik in Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel. Springer 1. Auflage 2009: 122 – 125

Buserelin-Test für Kinder (Gn-RH-Agonist-Test)

Prinzip des Tests

Buserelin, ein Gn-RH-Agonist, induziert die Freisetzung von Lutropin (LH) (und Follitropin)  aus dem Hypophysenvorderlappen maximal. Durch die stimulierte Lutropinsekretion kommt es nachfolgend auch über die Leydig-Zwischenzellen des Hodens zu einem Testosteronanstieg im Blut. Bei Mädchen wird die Estradiolsekretion im Ovar angeregt.

Indikation

  • Differentialdiagnose zwischen transitorischer konstitutioneller Entwicklungsverzögerung und permanentem hypogonadotropem (hypophysären oder hypothalamischen) Hypogonadismus
  • Therapiekontrolle der Pubertätssupressionstherapie bei Pubertas praecox vera (das GnRH-Agonist-Depot-Präparat wird als Testsubstanz im Rahmen der Therapie verwendet)

Kontraindikationen

Keine.

Durchführung

Optimaler Testzeitpunkt: 3. bis 5. Zyklustag. Bei Verdacht auf eine hypothalamische wird ein erweiterter Test mit Blutabnahmen nach 60, 90 und 120 min notwendig.

Zeit

Gabe von

Blutentnahme

 

 

Analyt

Material

0 min  (07:00 h – 09:00 h)

 

Lutropin, Follitropin, Estradiol, Testosteron

Serum/Plasma

 

10 µg Buserelin pro Kg Körpergewicht subcutan oder intramuskulär

 

 

4 h

 

Lutropin, Follitropin, Estradiol, Testosteron

Serum/Plasma

24 h

 

Lutropin, Follitropin, Estradiol, Testosteron

Serum/Plasma

Bewertung

Bei konsitutioneller Entwicklungsverzögerung ist der Lutropinanstieg > 4 IU/L, und die Sexualsteroide steigen auf pubertäre Konzentrationen, bei hypogonadotropem Hypogonadismus ist der Lutropinanstieg < 4 IU/L.

Literatur

Lehnert, H.: Rationelle Diagnostik und Therapie in Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel. Thieme 3. Auflage 2010: 529 - 530

GHRH-Arginin-Test

Prinzip des Tests

Arginin, eine basische Aminosäure, stimuliert die Somatotropinsekretion durch a-adrenerge, sertoninerge Stimulation sowie durch eine Supression des Somatostatins. Dadurch wird eine maximale Freisetzung von Somatotropin aus dem Hypophysenvorderlappen mittels kombiniert durchgeführter Verabreichung von GHRH erzielt.

Indikation

  • Verdacht auf Somatotropinmangel
  • Testung der Maximalkapazität der hypophysären Somatotropin-Sekretion

Kontraindikationen

Entgleister Diabetes mellitus.

Durchführung

Der Patient bleibt seit dem Vorabend nüchtern. Beginn des Tests ist morgens zwischen 08:00 h und 09:00 h. Mindestens 30 min vor Testbeginn wird ein venöser Zugang gelegt und Basalwerte bei – 15 min und 0 min vor Applikation von Arginin und GHRH für das Somatotropin entnommen.

Danach wird mittels Kurzinfusion 0,5 g Argininhydrochlorid pro kg Körpergewicht in 250 mL NaCl-Lösung verabreicht. Parallel wird 1 µg GHRH/kg Körpergewicht injiziert.

Zeit

Gabe von

Blutentnahme

 

 

Analyt

Material

- 15 min

 

Somatotropin

Serum gefroren

0 min

 

Somatotropin

Serum gefroren

 

Infusion von L-Argininhydrochlorid in einer Dosis von 0,5 g/kg Körpergewicht. Gabe von 1 µg GHRH/kg Körpergewicht

 

 

15 min

 

Somatotropin

Serum gefroren

30 min

 

Somatotropin

Serum gefroren

45 min

 

Somatotropin

Serum gefroren

60 min

 

Somatotropin

Serum gefroren

90 min

 

Somatotropin

Serum gefroren

120 min

 

Somatotropin

Serum gefroren

Bewertung

Somatotropin-Anstiege unter den nachfolgend aufgeführten BMI-abhängigen Entscheidungsgrenzen weisen auf einen hypophysären Somatotropinmangel hin:

  • BMI < 25 kg/m²: 11 µg/L
  • BMI 25 – 30 kg/m²: 8 µg/L
  • BMI > 30 kg/m²: 4 µg/L

Ein Anstieg auf 11 – 65 µg/L kann einen partiellen Somatotropinmangel anzeigen und sollte kontrolliert werden. Unter Berücksichtigung der oben angeführten Entscheidungsgrenzen hat der GHRH-Arginin-Test ein hohe Sensitivität von 95 – 98 % und Spezifität von 75 -92 %.

Nebenwirkungen

Kurzzeitiger Flush und Wärmegefühl.

Fehlerquellen

Unter Stress kann es namentlich bei Kindern zu falsch positiven Ergebnissen (Somatotropinmangel) kommen. Daher sollte hier der venöse Zugang bereits am Vorabend gelegt werden.

Literatur

Lehnert, H.: Rationelle Diagnostik und Therapie in Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel. Thieme 3. Auflage 2010: 501 - 502

Somatotropin-Suppressionstest (GH-Supressions-Test)

Prinzip des Tests

Durch Gabe von Glucose wird die Somatotropinsekretion beim Gesunden unterdrückt. Bei einem Somatotropin autonom sezernierenden Hypophysenadenom (Akromegalie) bleibt diese Suppression aus.

Indikation

  • Verdacht auf Akromegalie bzw. Gigantismus
  • Therapiekontrolle

Kontraindikationen

Entgleister Diabetes mellitus.

Durchführung

Der Test erfolgt am nüchternen Patienten, von dem sämtliche Stressoren fernzuhalten sind. Es wird eine Venenverweilkanüle gelegt.

Zeit

Gabe von

Blutentnahme

 

 

Analyt

Material

- 30 min

 

Glucose, Somatotropin

Serum gefroren
NaF-Plasmsa

0 min

 

Somatotropin

Serum gefroren

 

75 g Glucose oral

 

 

30 min

 

Somatotropin

Serum gefroren

60 min

 

Somatotropin

Serum gefroren

90 min

 

Somatotropin

Serum gefroren

120 min

 

Somatotropin

Serum gefroren

Bewertung

Wenn die Somatotropinkonzentration bei mindestens einem Wert des Tests < 1 µg/L ist, ist eine autonome Somatotropinsekretion bei normalen IGF-1-Konzentrationen ausgeschlossen. Fehlende Suppression oder ein paradoxer Anstieg hingegen kennzeichnen den Somatotropinexzess.

Eine unzureichende Somatotropinsuppression tritt unter Stress auf!

Nebenwirkungen

Eventuell Hyperglykämie oder reaktive Hypoglykämie.

Fehlerquellen

Falsch positive Ergebnisse können bei Diabetikern, Lebererkrankungen, Niereninsuffizienz und bei Anorexia nervosa auftreten.

Literatur

Lehnert, H.: Rationelle Diagnostik und Therapie in Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel. Thieme 3. Auflage 2010: 503 - 504
Schäffler, A. et al.: Funktionsdiagnostik in Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel. Springer 1. Auflage 2009: 122 – 125

Arginin-Infusions-Test

Prinzip des Tests

Arginin, eine basische Aminosäure, stimuliert die Somatotropinsekretion durch α-adrenerge, serotoninerge Stimulation sowie durch eine Supression des Somatostatins.

Indikation

  • Verdacht auf Somatotropinmangel

Kontraindikationen

Azidose, schwere Leber- und Nierenerkrankungen.

Durchführung

Der Test erfolgt am nüchternen Patienten. Es wird eine Venenverweilkanüle gelegt. Vor Testbeginn wird der venöse Zugang mittels Infusion von 0,9 %iger Natriumchloridlösung (Kochsalzlösung) freigehalten. Optional kann zu den Abnahmezeitpunkten eine Natriumfluorid-Plasmaprobe für die Glucosebestimmung entnommen werden.

Der Test kann mit einem GnRH- oder einem TRH-Test kombiniert werden.

Zeit

Gabe von

Blutentnahme

 

 

Analyt

Material

- 30 min

 

Somatotropin

Serum gefroren

0 min

 

Somatotropin

Serum gefroren

 

Infusion von L-Argininhydrochlorid in einer Dosis von 0,5 g/kg Körpergewicht über 30 min. Maximaldosis: 30 g.

 

 

30 min

 

Somatotropin

Serum gefroren

45 min

 

Somatotropin

Serum gefroren

60 min

 

Somatotropin

Serum gefroren

90 min

 

Somatotropin

Serum gefroren

120 min

 

Somatotropin

Serum gefroren

Bewertung

Eine Somatotropinkonzentration ≥ 10 µg/L bei 30 – 60 min schließt einen klassischen, nicht jedoch einen hypothalamischen Somatotropinmangel aus. Bei diesem findet man hingegen einen verzögerten Somatotropin­anstieg.

Nebenwirkungen

Späthypoglykämien bei dystrophen Kindern und unterernährten Erwachsenen sind möglich, da Arginin auch die Insulinsekretion stimuliert. Eine vorbestehende Azidose kann verstärkt werden (Blutgasanalyse!). Seltener tritt Erbrechen auf.

Fehlerquellen

Unter Stress kann es namentlich bei Kindern zu falsch positiven Ergebnissen (Somatotropinmangel) kommen. Daher sollte hier der venöse Zugang bereits am Vorabend gelegt werden.

Literatur

Lehnert, H.: Rationelle Diagnostik und Therapie in Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel. Thieme 3. Auflage 2010: 494 - 495

Logo Limbachgruppe